Chrupalla: "Wer nachweislich käuflich ist, muss gehen"

    Chrupalla zu Krah-Affäre:"Wer nachweislich käuflich ist, muss gehen"

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    Bestechungs- und Spionage-Vorwürfe überschatten den Auftakt des AfD-Europawahlkampfs. Parteichef Chrupalla fordert ein entschiedenes Vorgehen, sollten diese sich bestätigen.

    AfD Partei- und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel, AfD Kandidat Dr. Marc Jongen, AfD-Mitglied Emil Saenze und Partei- und Fraktions-Co-Vorsitzender Tino Chrupalla winken zum Abschied nach dem Wahlkampf-Auftakt zur Europawahl.
    Die AfD beginnt in Donaueschingen ihren Europa-Wahlkampf, der von Spionagevorwürfen gegen die Spitzenkandidaten Bystron und Krah überschattet wird. Krah fehlt beim Partei-Treffen.27.04.2024 | 1:36 min
    Vorwürfe gegen die Spitzenkandidaten Maximilian Krah und Petr Bystron haben die Auftaktveranstaltung zum Europa-Wahlkampf der AfD überschattet. Unmittelbar vor der Kundgebung am Samstag in Donaueschingen tauchten neue Berichte auf, die Krah in der Spionageaffäre um einen seiner engsten Mitarbeiter zusätzlich belasten. Demnach soll das Büro des Europaparlamentariers mehrfach geheime Dokumente des Parlaments über die EU-Außenwirtschaft abgerufen haben.
    Parteichef Tino Chrupalla kündigte in seiner Rede in Donaueschingen ein entschlossenes Vorgehen der Partei in diesem Zusammenhang an. "Wir werden darauf achten, dass Meinungen und Positionen in der AfD niemals käuflich sein werden", sagte Chrupalla.

    Wer nachweislich käuflich ist, der muss auch gehen.

    Tino Chrupalla

    Chrupalla, fügte hinzu: "Es muss auch bewiesen und nachgewiesen werden."
    AfD-Politiker um Chef Chrupalla im Plenum des Deutschen Bundestages.
    Die möglichen Verwicklungen der AfD-Politiker Bystron und Krah nach Russland und China sind Anlass für eine aktuelle Stunde im Deutschen Bundestag.25.04.2024 | 1:40 min

    AfD startet Wahlkampf - ohne Spitzenkandidat Krah

    Die AfD startete am Samstag in ihren Wahlkampf zur Europawahl am 9. Juni. Reden hielten unter anderem die Parteichefs Chrupalla und Alice Weidel. Der umstrittene Spitzenkandidat Maximilian Krah fehlte, nachdem einer seiner Mitarbeiter Anfang der Woche wegen des Verdachts der Spionage für China verhaftet worden war. Auch der Listenzweite Petr Bystron nahm nicht am Wahlkampfauftakt teil. Bystron steht unter dem Verdacht der Geldannahme aus Russland.
    Chrupalla sprach in seiner Rede von einem "Sturmfeuer", dem die AfD ausgesetzt sei. Es sei "abenteuerlich, mit welchen Mitteln die Partei zersetzt werden" solle. Am Ende werde die AfD aber gestärkt aus diesem "Politthriller" hervorgehen, sagte Chrupalla und bedankte sich bei dem Spitzenkandidaten Krah.
    Dieser habe mit seiner Entscheidung, nicht am Wahlkampfauftakt teilzunehmen, das Signal gesendet: "Es soll heute nicht um Krah, Krah, Krah gehen, sondern um die AfD".
    Von links: Armin Laschet, Tino Chrupalla, Maybrit Illner, Melanie Amann, Siegfried Russwurm, Juli Zeh
    "Vorermittlungen haben überhaupt noch nichts zu sagen", sagte Chrupalla am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "maybrit illner". 25.04.2024 | 1:24 min

    Nach Treffen: Vorstand stellt sich hinter Krah

    Krah hatte sich Mitte der Woche mit dem Parteivorstand getroffen, um über seine Rolle im Wahlkampf zu sprechen. Er sei mit der Parteiführung übereingekommen, dass er am Samstag beim Wahlkampfauftakt nicht dabei sein werde, "aber ich bin und bleibe Spitzenkandidat", sagte Krah nach dem Treffen.
    Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden leitete zwei Vorermittlungsverfahren gegen Krah zu möglichen Geldzahlungen aus dem Ausland ein.
    Polibarometer-Sonntagsfrage
    Eine klare Mehrheit glaubt, dass die AfD durch Spionage und Bestechlichkeit eine Gefahr für Deutschland darstellt. Das zeigt die Umfrage des aktuellen Politbarometers.26.04.2024 | 3:30 min

    Kritik von Klingbeil: "Die sind für den Rubel"

    Der Chef der SPD, Lars Klingbeil sagte beim Wahlkampfauftakt der Sozialdemokraten in Hamburg, die AfD verstecke ihren Spitzenkandidaten. "Wir wissen jetzt, warum die gegen den Euro sind: die sind für den Rubel", sagte Klingbeil. AfD-Politiker seien "keine Vertreter unserer Interessen", sondern stünden für die Interessen Russlands und Chinas ein.
    Die AfD tritt mit einer Liste von 35 Kandidatinnen und Kandidaten zur Europawahl an. Änderungen an der Liste sind de facto nicht mehr möglich. Derzeit ist die AfD mit neun Abgeordneten innerhalb der Fraktion "Identität und Demokratie" im Europäischen Parlament vertreten. In ihrem Wahlprogramm tritt sie für einen "Bund europäischer Nationen" ein. Die EU hält sie für "nicht reformierbar" und ein "gescheitertes Projekt".

    Handelsausschuss im EU-Parlament
    :Krah-Büro rief offenbar sensible Dokumente ab

    Laut einem Medienbericht soll das Büro von AfD-Politiker Maximilian Krah im EU-Parlament sensible Dokumente abgerufen haben. Dabei ging es wohl um die Außenwirtschaft der EU.
    Maximilian Krah
    mit Video
    Quelle: AFP

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