Uhren von Michael Schumacher unter dem Hammer

    Sammlung in Millionenwert:Uhren von Michael Schumacher unter dem Hammer

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    Sammler weltweit sind elektrisiert: Exklusive Uhren von Michael Schumacher werden bei einer Auktion in Genf versteigert. Die Familie des Formel-1-Stars ist eingeladen.

    Michael Schumacher bei der Präsentation von Audemars Piguet (Archiv 2012)
    Michael Schumacher sammelte edle Uhren(Archivbild)
    Quelle: imago/Eventpress

    30 Jahre nach dem ersten Formel-1-Sieg von Michael Schumacher lässt seine Familie in Genf acht seltene Uhren aus seiner Sammlung versteigern. Schumacher hat Uhren gesammelt und besitzt seltene Stücke, die von den besten Uhrmachern der Welt teils eigens für ihn angefertigt wurden. Die Auktion findet am Montag (13.5.) in Genf statt.  
    Schwer zu sagen, ob der Promi-Effekt den Preis der Uhren in die Höhe treibe, sagte der Uhrenexperte des Auktionshauses Christie's, Remi Guillemin. Die Schätzpreise pro Stück - zwischen 150.000 und zwei Millionen Franken - hätten keinen Promi-Aufschlag, versichert er.

    Aber egal, wessen Handgelenk die Uhr zieren wird, derjenige wird immer daran denken, dass sie Michael gehört hat, einem der größten Rennfahrer aller Zeiten.

    Remi Guillemin, Experte bei Christie's

    Schumachers Familie zur Auktion eingeladen

    Die Versteigerung ist in Genf, keine 40 Kilometer vom Wohnsitz der Familie am Genfersee entfernt. Schumacher selbst ist seit einem schweren Skiunfall Ende 2013 nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten. Die Familie spricht nicht darüber, wie es ihm geht.
    Michael Schumacher auf dem Quad, Jan. 2009
    Seit seinem Skiunfall 2013 ist wenig an die Öffentlichkeit gedrungen über das Schicksal von Michael Schumacher. Der Schutz der Privatsphäre ist der Familie wichtig. Aber der beste deutsche Rennfahrer aller Zeiten ist vielen noch präsent.03.01.2019 | 2:52 min
    "Wir haben die Familie natürlich zur Versteigerung eingeladen", sagt Guillemin. Dass Ehefrau Corinna oder die Kinder Gina-Maria oder Mick Schumacher, selbst Rennfahrer, im Auktionssaal des noblen Four Seasons Hotels des Bergues Platz nehmen, wird aber kaum erwartet.

    Auch ein Schnäppchen im Angebot

    Im Angebot ist ein Modell der Manufaktur F.P. Journe mit einem Zifferblatt in der Ferrari-Farbe rot mit Symbolen seiner sieben Weltmeistertitel. Es war ein Weihnachtsgeschenk des damaligen Ferrari-Teamchefs Jean Todt. Schätzpreis: ein bis zwei Millionen Franken (gut zwei Millionen Euro).
    Audemars Piguet Royal Oak-Chronograph (l) und die Journe Vagabondage 1 Model-Uhr
    Aus dem Privat-Besitz von Michael Schumacher: Audemars Piguet Royal Oak-Chronograph (l) und die Journe Vagabondage 1 Model-Uhr.
    Quelle: dpa

    Ein zweites Geschenk von Todt ist günstiger: ein Audemars Piguet Royal Oak Chronograph. Schätzpreis: 150.000 bis 250.000 Franken. Eine seltene Paul Newman Daytona-Uhr aus dem Hause Rolex ist auf mindestens 200.000 Franken geschätzt.
    Theoretisch ist auch ein Schnäppchen im Angebot: eine Schatulle für fünf F.P. Journe-Uhren, die einzeln versteigert werden. "Wir schätzen ihren Preis auf 5.000 Franken", sagt Guillemin. Der Startpreis für den Bieterwettstreit werde aber wohl deutlich tiefer liegen. Er hält es allerdings für gut möglich, dass Sammler das gesamte Set ersteigern wollen, und die Schatulle dann dazu.
    Wie fast alle großen Rennfahrer beginnt auch Michael Schumacher seine Laufbahn im Go-Kart. 1987 wird er Europameister.
    Der nächste Karriereschritt: Das Mercedes-Junior-Team im Jahr 1990.
    "Schumi" im Jahr 1990 - ein Jahr, bevor er in die Formel 1 wechselt.
    Ein kongeniales Paar: Michael Schumacher und sein langjähriger Manager Willi Weber.
    Schumacher gewinnt ein Jahr nach seinem Debüt in der Formel 1 seinen ersten Grand Prix: 1992 in Spa-Franchorchamps.
    1994 ist Schumacher auf dem Gipfel angekommen: Im Benetton sichert er sich seinen ersten WM-Titel.
    1995 folgt der zweite Titel. Schumachers großer Konkurrent in jener Zeit ist der Brite Damon Hill.
    1996 wechselt Schumacher zu Ferrari. Am Anfang läuft es eher schlecht als recht - das Traditionsteam hinkt seit Jahren hinterher.
    In der Familie Schumacher ist das Rennfahrer-Gen stark ausgeprägt: Michael und sein Bruder Ralf 1997.
    Die Frau an seiner Seite: Corinna und Michael sind seit 1995 verheiratet. Im Jahr 2000 können sie Schumis ersten WM-Titel für Ferrari feiern.
    Seine große Leidenschaft ist der Fußball - hier bei einem Spiel mit Prinz Albert.
    Gerade im Regen zeigt Schumacher immer wieder sein unglaubliches fahrerisches Talent.
    In der Saison 2000 macht sich Schumacher unsterblich und holt den ersten Fahrer-WM-Titel für Ferrari seit Jody Scheckter 1979.
    Für die Fans der Scuderia geht ein Traum in Erfüllung. Und es kommt noch besser...
    Ein unglaublicher Rekord: 2004 holt Schumacher den fünften Titel für Ferrari, seinen siebten insgesamt.
    Für die Ferrari-Tifosi ist "Michele" der Allergrößte.
    Ein häufiger Anblick: Michael Schumacher auf dem Siegerpodest.
    Zum Ende der Saison 2006 erklärt Schumacher seinen Rücktritt aus der Formel 1. Die übrigen Fahrer, hier Nick Heidfeld, zollen ihm Respekt.
    Nach seinem ersten Rücktritt im Jahr 2006 versucht er sich unter anderem als Motorradrennfahrer.
    2010 gibt Schumacher sein Formel-1-Comeback im Mercedes. Er fährt - mit mäßigem Erfolg - bis 2012 für den deutschen Rennstall.
    Michael Schumacher gratuliert Sebastian Vettel zum WM-Titel 2010. Die beiden verstehen sich gut...
    ...und vertreten die deutschen Farben mehrmals gemeinsam beim Renn-Event "Race of Champions".
    2012 ist dann endgültig Schluss in der Formel 1.
    Zu Schumachers Hobbys gehört auch das Skifahren, hier im Jahr 2005. Am 29. Dezember 2013 stürzt Schumacher in Méribel und erleidet schwerste Kopfverletzungen, von denen er sich bis heute nicht erholt hat.
    Der Unfall erschüttert Fans und Kollegen auf der ganzen Welt. Lewis Hamilton sendet 2014 an seinem Auto Genesungswünsche an den Rekordchampion.
    So bleibt nur die Hoffnung, dass dieser einzigartige Rennfahrer eines Tages wieder vollständig gesund wird. Auch wenn öffentlich nicht bekannt ist, wie es "Schumi" derzeit geht.

    Michael Schumacher: Stationen einer Karriere

    Wie fast alle großen Rennfahrer beginnt auch Michael Schumacher seine Laufbahn im Go-Kart. 1987 wird er Europameister.

    Quelle: imago


    Keine Anzeichen für Geldnot

    Wenn die acht Uhren am oberen Ende ihres Schätzpreises verkauft werden, läge der Erlös bei mehr als vier Millionen Franken. Haben Interessenten tiefe Taschen und machen sich gegenseitig Konkurrenz, könnte es auch viel mehr werden. Was die Familie dazu bewegt hat, die Uhren versteigern zu lassen, ist nicht bekannt.
    Nicht, dass es Anzeichen für Geldnöte gäbe. Michael Schumacher gehörte zu den bestbezahlten Sportlern der Welt. Die Zeitschrift Forbes schätzte die Einkünfte in seiner aktiven Zeit auf zusammen eine Milliarde Dollar. Dass Schumacher es gut angelegt hat, ist anzunehmen: Er war jahrelang Werbeträger einer Vermögensberatungsfirma. Die Familie hat unter anderem Immobilien in der Schweiz, auf Mallorca und in den USA.

    Erfundenes Schumacher-Gespräch
    :Fake-Interview: Chefredakteurin muss gehen

    Nach Veröffentlichung eines "Interviews" mit Michael Schumacher hat die Funke-Mediengruppe die Chefin von "die aktuelle" entlassen. Das Gespräch war mittels KI generiert worden.
    Formel-1-Rennfahrer Michael Schumacher

    Sammler weltweit wie elektrisiert

    Die Dienste von Christie's waren nicht umsonst, zumal das Auktionshaus die Uhren eigens um die Welt geschickt und öffentlich präsentiert hat, etwa in Taiwan und New York. Wie viel das kostet, unterliegt natürlich strikter Diskretion, wie Guillemin sagt.
    Sammler in aller Welt seien wie elektrisiert gewesen, als die Versteigerung angekündigt worden sei:

    Viele Europäer, natürlich auch aus Deutschland, und Amerikaner, aber auch viele Interessenten aus Asien und dem Nahen Osten sind dabei.

    Remi Guillemin, Experte bei Christie's

    Das Auktionshaus hat auch kräftig die Werbetrommel gerührt. Je höher der Preis, desto besser ist das Geschäft auch für Christie's: Auf den Preis, bei dem der Hammer fällt, muss der Käufer an das Auktionshaus eine Prämie zahlen. Sie liegt je nach Preis zwischen 20 und 26 Prozent.
    Quelle: dpa

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